Seitenstetten, im Mai 2024
Liebe Angehörige der Pfarren des Stiftes Seitenstetten,
Wir als Klostergemeinschaft müssen uns immer wieder neu damit auseinandersetzen, wie wir die uns anvertrauten Aufgaben mit Rücksicht auf unsere eigenen Ressourcen gut erfüllen können.
Dabei stehen wir natürlich im Gespräch mit der Diözese St. Pölten, die ihrerseits Konzepte für die Seelsorge in den Diözesanpfarren erarbeitet.
Wir sehen es als einen ganz großen Vorteil, dass die von uns betreuten Pfarren in unmittelbarer Nähe zum Kloster liegen und ein mehr oder weniger zusammenhängendes Gebiet abdecken. Dadurch kann auch die Gemeinschaft im Stift selbst gestärkt sein. So haben wir uns als Konvent darauf geeinigt, dass wir alle unsere 14 stiftischen Pfarren auch weiterhin seelsorglich betreuen wollen.
Aber es ist in Zukunft notwendig, den personellen Gegebenheiten entsprechend, unsere Aufgaben effizient zu verteilen – zur Pfarrseelsorge kommen ja noch die Präsenz im Stiftsgymnasium, kulturelle Tätigkeit sowie Ämter im Kloster dazu. Die persönlichen Kräfte und die Gesundheit der einzelnen Mitbrüder sollen nicht überstrapaziert werden – und natürlich soll das Chorgebet im Kloster eine Mitte und Kraftquelle unserer Gemeinschaft sein.
In einem schon länger laufenden Überlegungsprozess haben sich für uns zukünftig vier Seelsorgeeinheiten mit jeweiligem Zentrum ergeben, die je von einem Pfarrer geleitet werden. Die weiteren Priester unserer Gemeinschaft werden als Kapläne/Vikare in diesen Verbänden bzw. die Lehrer am Stiftsgymnasium und rüstige Pensionisten als Unterstützung vor allem an den Wochenenden eingesetzt.
Als Zentren sollen in den nächsten Jahren entstehen: Seitenstetten (mit den Pfarren Biberbach, St. Georgen, St. Johann, St. Michael und Wolfsbach), Sonntagberg (mit den Pfarren Allhartsberg, Kematen-Gleiß und Windhag), Aschbach (mit den Pfarren Krenstetten und Mauer-Öhling), sowie Ybbsitz.
Im Herbst 2024 wird konkret ein Prozess zur Bildung eines Pfarrverbandes für den genannten Seelsorgeraum Seitenstetten begonnen. Alle anderen unserer Pfarreien werden erst im Laufe der nächsten Jahre zu Verbänden zusammengeführt. Wir wollen damit eine Struktur aufbauen, die langfristig und verlässlich sein kann.
In Seitenstetten und den dazugehörigen Pfarren werden unter der Leitung von P. Florian Ehebruster als Pfarrer die Mitbrüder P. Laurentius Resch, P. Christoph Fischer, P. Benedikt Resch und Diakon P. Dominik Riegler im Seelsorgeteam zusammenarbeiten. P. Ägid Ritt wird auch weiterhin in gewohnter Weise seine Mithilfe in priesterlichen Diensten ausüben.
Bisheriger Kaplan der Stiftspfarre, P. Matthäus Kern, wird künftig als Unterstützung von P. Georg Haumer in Aschbach tätig sein.
Der im Frühjahr dieses Jahres plötzlich notwendig gewordene Reha-Aufenthalt von Abt Petrus hat uns gezeigt, wie notwendig eine derartige neue Aufgabenverteilung ist. So kann sich Abt Petrus gut und ganz der Leitung des Stiftes und der damit verbundenen Verantwortung widmen.
Natürlich bleiben die betroffenen Pfarren in ihrer Eigenständigkeit erhalten, auch wird es ein Gottesdienstangebot vor Ort geben. Die Neuerungen betreffen im Herbst 2024 einmal primär die personellen Zuständigkeiten von Seiten des Stiftes. Wie die Zusammenarbeit auch zwischen den Pfarren (die ja durchaus bereits gegeben ist) ausgebaut bzw. gestaltet werden kann, das soll im Laufe der Zeit gemeinsam mit den Pfarrgemeinderäten bzw. PGR-Vorständen entwickelt werden. Für den 17. Juni ist ein Treffen der Pfarrgemeindratsvorstände im künftigen Pfarrverband Seitenstetten geplant.
Kirche ist Weg-Gemeinschaft, und wir als Konvent des Stiftes Seitenstetten sind voll Zuversicht und auch Freude, dass wir mit den uns anvertrauten Pfarren einen guten gemeinsamen Weg gehen können.
Um das Gebet und vor allem um ein weiterhin gutes Miteinander bitten
Abt Petrus Pilsinger und Mitbrüder
Mönch werden
Mönch werden. Ein Leben in unserer Gemeinschaft. Der Berufung zum monastischen Leben geht die Berufung zum Mensch- und Christsein voraus.