Im Jahr 2025 erinnern sich die Christen weltweit an das erste Ökumenische Konzil, das vor 1.700 Jahren im Jahre 325 in Nizäa stattgefunden hat. Im Jahr 325 trafen sich in Nizäa Bischöfe aus der ganzen damals christianisierten Welt (der ganzen bewohnten Erde, also der Oikoumene) auf Einladung von Kaiser Konstantin, um miteinander die Grundlagen des noch jungen christlichen Glaubens zu beraten und zu beschließen. Die Konzilsväter berieten über Themen wie ein gemeinsames Osterfestdatum und über die Gottheit Christi. Dass wir heute den einen Gott in drei Personen ehren, hat entscheidend mit den Beschlüssen des damaligen Konzils zu tun.
Das Konzil von Nizäa 325 hat den Grundstein für das sogenannte Große Glaubensbekenntnis, das Nizäno-Constantinopolitanum, gelegt, das beim Konzil von Konstantinopel 381 seine heute immer noch viel verwendete Form erhielt. Es ist ein Glaubensbekenntnis, das wir trotz der unterschiedlichen Konfessionszugehörigkeit gemeinsam beten und bekennen können. Alle Menschen mögen mit der Hoffnung und mit der Freude beschenkt werden, die dieses Gebet, dieses Bekenntnis in sich birgt.
Es lautet:
Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht,
gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zu Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.
Amen.
„Damit in allem Gott verherrlicht werde“ (RB, 57,9) und alle Menschen sich darin erinnern, dass sie als Bild Gottes, als IKONE Gottes geschaffen sind (vgl. Gen 1,27) von einem Gott, der Liebe ist, (vgl 1 Joh 4,16) empfiehlt uns der heilige Serafim von Sarov unablässig den Heiligen Geist zu erflehen. Er hat immer wieder gesagt: „Worauf es im christlichen Leben ankommt, ist der Erwerb des Heiligen Geistes.“
Ich lade Sie deshalb ein, für sich selbst, für Ihre Familie, für unser Kloster, für unser Land, für die gesamte Kirche und die Menschheitsfamilie mit diesem Glaubensbekenntnis um den Hl. Geist zu bitten, damit sich jeder Mensch von Gott gewollt und geliebt weiß und wir alle es vermögen, die unveräußerliche Würde eines jeden Menschen vom ersten Augenblick des Daseins im Mutterleib bis zum natürlichen Tod schützen.