Pater Martin Mayrhofer zeigt in seiner jährlichen Herbstausstellung 79 Werke, 70 davon sind erst im Jahr 2023 entstanden.
Wenn auch sein im Vorjahr erschienener Katalog mit „Späte Werke“ betitelt ist, so ist die Schaffenskraft des Künstlerpaters Martin Mayrhofer ungebrochen. Dabei hat er ja neben seiner künstlerischen Tätigkeit und dem Wirken als Pfarrer in Krenstetten sowie als Kustos der stiftlichen Sammlungen auch noch die Arbeiten im umfangreichen Archiv zu erledigen. Derzeit katalogisiert er gerade wunderschöne Gebetbücher aus dem späten 19. Jahrhundert und Andachtsbilder aus dem ehemaligen Schwesternhaus, denn auch die wissenschaftliche Arbeit bedeutet ihm neben seinem künstlerisch-praktischen Tun viel. „In der Ausstellung zeige ich diesmal hauptsächlich Grafiken mit Motiven von Kirchen und Schlössern aus Österreich, Stiftsansichten, aber auch Blumen, Bäume und Tiere aus unserer Heimat“, verrät der fleißige Benediktinerpater. Neben Aquarellen und Schnitzarbeiten sind es vor allem Kaltnadelradierungen, die es ihm in letzter Zeit besonders besonders angetan haben.
Vernissage mit Kunsthistoriker
Der Südtiroler Kunsthistoriker und Museumsdirektor Johann Kronbichler nannte nach der Begrüßung durch Prior Laurentius Resch Pater Martin in seinen einführenden Worten einen Experten und Kunstschaffenden mit größter Empathie, dessen vier Publikationen die Vielfalt seiner Ausdrucksformen und auch seinen Fleiß dokumentieren. „Seine Gegenständlichkeit ist mehr als reine Abbildung der Wirklichkeit, er komponiert, gestaltet und erfüllt die Motive mit Geist“, betont der ehemalige Diözesankonservator Kronbichler und ergänzt: „Und er vermittelt in seinen sakralen Werken auch eine religiöse Botschaft, kommt also einer pastoralen Aufgabe nach, für ihn hat Kunst auch die Funktion einer Kanzel!“ Das sei heute eine unverzichtbare Form, Menschen erreichen zu können. Ein wirklicher Künstler wie Pater Martin sei einer, der nicht nur könne, sondern vielmehr müsse, dem der Imperativ des Schaffens innewohnt! Natürlich hat Pater Martin auch schon wieder seine persönliche Weihnachtskarte – diesmal eine Darstellung der Krippe – fertig.
Elisabeth Haag umrahmte die Ausstellungseröffnung im Maturasaal auf ihrer Querflöte. Der Künstler selbst bedankte sich bei den vielen erschienenen Gästen, Freunden aus dem Kreis seiner Galerie- oder auch Atelierabende und führte anschließend durch die Werkschau.
Fotos © Josef Penzendorfer